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Neubaugebiet Berlin-Marzahn

"Am Anfang war die Platte-... Wenn von der Baulogistik am Potsdamer Platz die Rede ist, zeigt sich Günter Peters wenig beeindruckt: "Da kann ich nur kichern", sagt der Siebzigjährige, der von 1966 bis 1980 Stadtbaudirektor in Ostberlin war. Der Bau der "größten Plattensiedlung Deutschlands", an dem er maßgeblich beteiligt war, ist für ihn keine geringere Leistung - im Gegenteil. In Marzahn entstanden zwischen 1977 und 1990 mehr als 4,2 Millionen Quadratmeter Bruttogeschoßfläche - mehr als sechsmal so viel wie am Potsdamer Platz, wo es "nur" 650 000 Quadratmeter sind.

(der Traum vom Sozialismus ...)


Peters lebt seit 1960 im südlichen Ortsteil Biesdorf. Damals war vom Bau einer Großsiedlung auf den umliegenden Äckern und Feldern noch keine Rede. Das änderte sich schlagartig, als 1973 die DDR-Regierung ihr Wohnungsbauprogramm beschloß. 230 000 Wohnungen sollten allein in Ostberlin neu entstehen - ein Ziel, das nur unter Verwendung industriell gefertigter Bauteile zu erreichen war. Bevorzugter Standort war die nordöstliche Peripherie der DDR-Hauptstadt, die nur wenig bevölkert war. Von zugezogenen Industriebetrieben abgesehen, hatte sich dieses Gebiet seit Beginn des Zweiten Weltkrieges kaum verändert. Nur Biesdorf hatte sich seit dem Bau des Bahnhofs im Jahr 1885 vom Landgut zum beliebten Wohngebiet für Arbeiter und Angestellte entwickelt. Dennoch ging es hier nicht so hochherrschaftlich wie im Westen zu - mag sein, daß die Biesdorfer deshalb eine Villa mit Turm, umgeben von einem Park, kurzerhand zum Schloß erklärten.

Aus ihrem Dornröschenschlaf erwachten manche der 16 000 Bewohner Mitte der siebziger Jahre recht unsanft: Das Politbüro der SED beschloß, die ersten Plattenbauten im Osten des damals noch zu Lichtenberg gehörenden Gebiets zu bauen. Wo kurz zuvor noch Gemüse reifte und das Vieh sich an saftigem Gras erfreute, schossen nun Häuser in die Höhe.

Zwischen 60 und 90 Tagen betrug die Bauzeit für die rechtwinkligen Gebäuderiegel. Angesichts dieses Tempos war immer wieder Improvisation gefragt: "In einem Jahr hatten wir den Auftrag, 20 000 neue Wohnungen fertigzustellen", erzählt Peters. Weil Heizungsrohre fehlten, wäre das Vorhaben um ein Haar gescheitert. Doch die cleveren Bauleute wußten Rat und ersannen das "Einrohrsystem" ohne Rücklaufrohre. Wem es zu warm wurde, der mußte eben die Fenster öffnen.

Trotz ihrer Macken waren die neuen Behausungen gefragt. "Endlich ein Bad und fließend warmes Wasser", erinnert sich Hannelore Hämmerlein, die die Bestandsabteilung der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Marzahn leitet. Gummistiefel gehörten in jenen Tagen zur Grundausstattung der neuen Mieter. Denn während die ersten Familien glücklich ihr neues Heim bezogen, waren nebenan noch die Bagger im Einsatz. Immer neue Erdmassen und Bauschutt türmten sie zu einer Art Miniaturgebirgskette im östlichen Teil Marzahns auf. Heute sind die Ahrensfelder Berge und der Kienberg mit Grün überwuchert und bieten den Bewohnern des Flachlandes eine hervorragende Aussicht bis zum Stadtzentrum.


  (das Bezirksamt)

Schöne Aussichten haben auch die Bewohner der Doppelhochhäuser am Helene-Weigel-Platz direkt neben dem Rathaus. Aus den oberen Etagen fällt ihr Blick ungehindert auf den alten Dorfanger Marzahns.

Im Dorfkrug habe man seinerzeit die Pläne für das Neubaugebiet diskutiert, erzählt Günter Peters. Vor allem den ansässigen Bauern, inzwischen zu LPGs zusammengeschlossen, mußten die Kader eine Alternative bieten. Statt auf freiem Feld zu ackern, sollten die Landwirte fortan Blumen und Edelgemüse in Gewächshäusern züchten; die dafür erforderlichen Temperaturen lieferte das neue Fernwärmenetz. Als nach der Wende die Energiepreise stiegen, mußten sich die Landwirte wieder eine neue Arbeit suchen. ...


... Wie in den benachbarten Neubaugebieten Hellersdorf und Hohenschönhausen leben viele Familien mit Kindern in Marzahn. Der Altersdurchschnitt liegt mit 40 Jahren deutlich unter dem Berliner Mittel. ... Auch an qualifizierten Arbeitskräften mangelt es nicht: 40 Prozent der Arbeitnehmer verfügen über einen Fach- oder Hochschulabschluß. ...

(das Unfallkrankenhaus)

Nicht nur am Ausbau der örtlichen Infrastruktur arbeitet der Bezirk - auch im Wohnungsbau mischt er mit. Dabei will er vor allem den Besserverdienenden ein Angebot machen - jener Gruppe also, die den Plattenbauten als erste den Rücken kehrte. Zu den neuen Bauherrn zählt auch die WBG Marzahn. Schon 1995 schuf sie mit der Ringelnatz-Siedlung ein neues Quartier mit 392 Wohnungen. Die gelben Häuser mit den Tonnendächern sind beliebt, die Siedlung unweit des Baches Wuhle soll deshalb erweitert werden. Neue Wohnhäuser entstehen auch in den Plattensiedlungen. Zum Vorzeigeobjekt avancierte das Niedrigenergiehaus des Architektenbüros Assmann, Salomon und Scheidt an der Flämingstraße. Noch sind hier Wohnungen zu haben. ...


Schwierig gestaltet sich auch der Bau des geplanten Stadtteilzentrums in Biesdorf-Süd. In dem Entwicklungsgebiet, einem ehemaligen NVA-Areal am Elsterwerdaer Platz, sollen bis 2009 rund 4700 neue Wohnungen entstehen. Die Schaffung der nötigen Infrastruktur gehört zu den Aufgaben der BauGrund; sie entwickelt im Auftrag des Senats das Gebiet. Während die Investoren um die Baufelder für Eigenheime Schlange stehen, gibt es bislang nur einen einzigen Interessenten für den Bau von Läden und Dienstleistungseinrichtungen im Stadtteilzentrum. Nachdem die Rewe-Gruppe abgesprungen ist, steht die Opus GmbH als alleiniger Investor bereit. Verbindliche Zusagen hat die BauGrund allerdings noch nicht. Die Zeit drängt, denn Bouwfonds, WBG und Veba bauen bereits die ersten Eigenheime.

Fleißig sind die Bauarbeiter auch im alten Siedlungsgebiet von Biesdorf. Viele der großzügig geschnittenen Parzellen wurden in den letzten Jahren geteilt und neu bebaut.  Glücklich kann sich schätzen, wer hier schon ein Häuschen sein eigen nennt - wie Günter Peters, der von hier aus verfolgt, was man aus "seiner" Platte so alles macht."

(schöne Aussichten)

 

 

 von MARTINA VETTER /SKYLINE XV 1998

 

 

 

 

 

 

 


Marzahn - Video


 
Cindy aus Marzahn - Video


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